Warum ein Projekt?
In diesem Abschnitt betrachten wir, wie das Veränderungsbedürfnis Projekte vorantreibt.
Um zu überleben und Erfolg zu haben, müssen Organisationen zwei konkurrierende
Imperative gleichzeitig ausbalancieren.
Das erste Imperativ ist, den
laufenden Geschäftsbetrieb fortzuführen, denn hier fließt das Geld. Durch Produktion und Verkauf bestehender Produkte und Dienstleistungen an aktuelle Kunden generiert die Organisation Wert und sichert die notwendigen Einnahmen, um im Geschäft zu bleiben.
In einem konkurrenzstarken Markt reicht es nicht aus, immer wieder die gleichen Produkte an die gleichen Kunden zu verkaufen und sie stets auf die gleiche Weise zu produzieren. Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, werden Wettbewerber an uns vorbeiziehen.
Deshalb besteht das zweite Imperativ darin, den
laufenden Betrieb kontinuierlich zu verändern und die Wertschöpfungsfähigkeiten zu steigern, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wie erreichen wir das? Projekte sind das traditionelle Werkzeug, um die Elemente und Bedingungen zu schaffen, die diese notwendigen Veränderungen herbeiführen.
- Veränderungen sind nötig, um aktuelle oder zukünftige Herausforderungen zu bewältigen, wie die Optimierung von Produktionsverfahren, Kosteneinsparungen oder die Steigerung der Servicequalität.
- Manchmal sind Anpassungen erforderlich, um Geschäftschancen zu ergreifen und zu wachsen, etwa durch das Betreten neuer geografischer Märkte oder anderer Marktsegmente.
- Es gibt auch Fälle, in denen Veränderungen aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben unumgänglich sind, unabhängig davon, ob sie uns gefallen, wie eine neue Arbeitsrichtlinie oder Umweltauflagen.
Unabhängig vom Auslöser für den Veränderungsbedarf, um eine Organisation vom jetzigen zum gewünschten Zustand zu führen, brauchen wir Neuerungen wie Prozesse, Fähigkeiten, Dienstleistungen, Produkte oder sogar Aspekte wie Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen.
Um diese speziellen Elemente für die Veränderung zu schaffen,
initiieren wir temporäre Strukturen, die als Projekte bezeichnet werden. Sie sind temporär, denn sobald das angestrebte Ergebnis oder Produkt an die Organisation geliefert wurde, endet das Projekt und seine Mitglieder widmen sich anderen Aufgaben.
Ein Business Case legt die Begründung für ein Projekt dar. Er versorgt die Unternehmensleitung mit allen essenziellen Informationen, um zu entscheiden, ob ein Projekt realisierbar, sinnvoll und erreichbar ist. Auf dieser Grundlage wird über eine Investition entschieden. Eine tiefergehende Analyse des Business Case wird in einer künftigen Lektion behandelt.
Zusammenfassend:
- Wir führen Projekte durch, um Probleme zu lösen, Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen oder verpflichtende Vorschriften einzuhalten.
- Projekte sind die Vehikel des Wandels.
- Projekte erstellen Lieferobjekte, die sich von den Ergebnissen der regulären Organisation unterscheiden. Daher benötigen wir spezielle, temporäre Einheiten namens Projekte, die nach Erfüllung ihrer Aufgabe enden.
- Ein Business Case ist ein Dokument, das der Organisationsleitung die nötigen Informationen bietet, um über eine Projektinvestition zu entscheiden.